1 Tafeltuch 1715 cm x 296 cm Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
1 Tischtuch 547 cm x 295 cm Offiziere des Ordens vom Goldenen Vlies
1 Tischtuch 454 cm x 295 cm Buffet
3 x 258 cm x 207 cm vermutlich Courtrai (Stadt in Belgien)
Im Mittelalter ab dem 14. Jahrhundert erlebte die Stadt eine Zeit wirtschaftlicher Blüte, die mit der Entwicklung der Textilindustrie zusammenhing.
33 Servietten 148 cm x 77 cm
25 Servietten 134 cm x 71 cm
7 Servietten 101 cm x 71 cm
Der erste Teil des Tafeltuchs (17 m) wird abgerollt, der verbleibende Teil vor Nässe geschützt.
ORF-Bericht über die Restaurierung
Spezialreinigung für wertvolles Tischtuch
Ein besonderes Tischtuch ist nun im Kunsthistorischen Museum (KHM) zwei Wochen lang gewaschen worden: Es ist 17 Meter lang und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Für den aufwendigen Reinigungsvorgang wurden Spezialmittel verwendet.
Zentimeter um Zentimeter wird das besondere Tischtuch abgetupft. Da es fast 500 Jahre alt ist, kann hier kein normales Waschmittel verwendet werden. „Das ist ein reines, kein rückfettendes Tensid. Das heißt, man kann es wieder sehr gut ausspülen. Es hat keine Zusatzstoffe, keine Parfumstoffe, keine optischen Aufheller, keine Bleichmittel, gar nichts. Und in diesem Zustand, wie es da nass liegt, wird es dann mit Unterdruck getrocknet“, erklärt Textilrestauratorin Hilde Neugebauer.
Tafeltuch war nur viermal im Einsatz
Das wertvolle Tuch ist reiner Leinendamast – gewebt 1527 von einem flämischen Meister. Hier wurde nichts gestickt, alle Wappen und Figuren sind Webmuster. „Mein erster Gedanke war, dass es total faszinierend ist, dass es um diese Zeit eine derartige Webqualität gibt. Ohne Rapport und noch dazu in drei Metern Webbreite. Die Webstühle in dieser Zeit waren ja alle viel schmäler. Es ist wirklich ein ganz tolles Stück aus dieser Zeit“, freut sich Neugebauer.
Sendungshinweis „Wien heute“, 5.4.2015
Das Tischtuch und die zugehörigen 34 Servietten wurden für die Ordensfeste der Ritter vom Goldenen Vlies verwendet – und von Kaiser Karl V. bestellt. Wenige Jahre nach der Herstellung ist der Leinendamast auch schon wieder in der Kaiserlichen Schatzkammer verschwunden. „Ein Grund, warum es so gut erhalten ist, ist sicher, weil es so selten verwendet wurde. Wir wissen ganz sicher, dass es nach der Herstellung 1531 bei einem Ordenskapitel Verwendung fand, danach noch einmal 1546 und vielleicht noch zweimal bei den letzten Ordenskapiteln des Vlies-Ordens“, so KHM-Kurator Mario Döberl.
Die Reinigung der Webmuster dauerte rund zwei Wochen lang
Blutflecken auf Tüchern entdeckt
„Auf den anderen, kleineren Tischtüchern haben wir Blutflecken gesehen. Wir nehmen an, die waren von den Rebhühnern. Aber wissen es nicht genau“, sagt Neugebauer. Fast zwei Wochen dauerte die Reinigung des 17 Meter langen Tischtuchs – eine zugehörige Serviette wird derzeit schon auf Schloss Ambras bei Innsbruck ausgestellt.